Freitag, 26. August 2016

[Rezension] Darkmere Summer

"Ein Schloss. Ein Fluch. Ein Sommer, der alles verändert."

Helen Maslin: Darkmere Summer | Jugendroman | Chicken House | Februar 2016 | 400 Seiten | Hardcover | 19,99 €

Der Plan war: Sommer, Sonne - und Leo. Schließlich hat Kate seine Einladung auf das alte Schloss nur angenommen, damit sie Zeit mit ihm verbringen kann. Doch seit sie und Leos Freunde in Darkmere sind, ist die Stimmung seltsam. Trotz der idyllischen Umgebung kommen die dunkelsten Seiten in ihnen zum Vorschein. Ist das Schloss wirklich verflucht? Kate fängt an zu recherchieren und stößt dabei auf das Tagebuch von Elinor. Ein Mädchen, das 1825 voller Hoffnung nach Darkmere kam. Und dort die Hölle auf Erden erlebte ...

Das Cover ist anders als andere Cover. Das Buch hat mich mit seinem Aussehen förmlich angezogen. Es stach aus all den anderen Büchern richtig hervor und machte auf sich aufmerksam. Der Einband fühlt sich recht weich an und glänzt dabei recht metallisch in den verschiedensten violetten Farben. Irgendwie ist es auch mystisch und verrät dabei nicht zu viel - man möchte wissen, was hinter diesem Cover steckt und sofort mit dem Lesen beginnen. Allerdings ist der Einband auch super empfindlich - sowas ärgert mich immer sehr!Jeden Fingerabdruck oder jede noch so kleine Stelle sieht man sofort. Ähnlich wie bei der Lux-Reihe. 

Die ersten beiden Sätze:
"Ein Mädchen war im Wasser. Die Wellen türmten sich über ihr, waren unendlich viel stärker, aber sie kämpfte sich durch, Welle um Welle."

Ich liebe Bücher, die mit dem Meer beginnen. Sobald es um Die Kraft des Ozeans geht, um Wasser und Wellen, hat mich das Buch eigentlich schon überzeugt. Warum auch immer - ich weiß es gar nicht. Aber das Meer hat eine faszinierende Wirkung auf mich. Das Schloss Darkmere liegt direkt an einem Meer, oberhalb der Klippen und Kate und ihre Freunde wollen den Sommer dort verbringen. Kates Mutter schert sich wenig darum, was genau ihre Tochter eigentlich so treibt. Und so ist sie froh, mal aus dem tristen Alltag ihres Wohnblocks auszubrechen und eine wunderschöne Zeit an einem außergewöhnlichen Ort verbringen zu können. Zudem ist Kate irgendwie anders... sie kleidet sich anders, ihre Haare sind bunt, sie hatte eigentlich nie wirklich Freunde und wird als eine Art Sozialfall behandelt. Dank eines Stipendiums hatte Kate es allerdings geschafft, auf eine angesehene Schule zu kommen und lernte somit Leo kennen, der seit kurzem ein eigenes Schloss von seiner verstorbenen Tante vererbt bekommen hat. Der Glückliche - oder etwa doch nicht? 

Die Freunde Kate, Leo, Hat-man Dan mit Freundin Lucie, Jackson und Beano machten sich gemeinsam auf den Weg in ihr Sommerdomizil und begannen dort sofort mit den ersten Aufräumarbeiten und Besichtigungen. Natürlich durften bei so einem Trip Alkohol und Drogen nicht fehlen. Doch was so harmlos als ein Sommermärchen begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer Katastrophe. Kate begab sich auf die Suche nach der unheimlichen Geschichte, die das Schloss in sich verborgen hat - war es wirklich verflucht oder warum starben an diesem Ort bereits so viele Menschen? Und was hat das alles mit Elinor zu tun? Überhaupt benahm sich Leo immer merkwürdiger und machte Kate zunehmend mehr Angst. Schaurige Geistergeschichten, verborgene Gänge, steile Klippen, nächtliche Geräusche und Gestalten auf dem Meer - was hat das alles nur zu bedeuten?

Auch als Leser begibt man sich auf eine Zeitreise in die uralten Geschichten des Schlosses. Nicht nur Kate begleitet uns dabei, sondern auch Elinor. Denn die 21 Kapitel sind immer abwechselnd aus der Sicht von Kate oder eben von Elinor geschrieben. Und dabei geht es hier nicht nur um die Entdeckungen vergangener Zeiten sondern auch um die Liebe. Verstrickte Liebesbeziehungen und eben solche, die es eigentlich gar nicht sind, bei denen der Schein mehr als nur trügt.


Hier geht es zur Leseprobe...

Wenn man so will, bekommt man als Leser hier zwei verschiedenen Geschichten, die sich in einem Buch vereinen. Doch ganz hat dies meiner Meinung nach leider nicht geklappt! Ich finde die Ideen von Helen Maslin einfach klasse! Doch die Umsetzung konnte mich am Ende doch nicht überzeugen. Irgendwas hat mir einfach gefehlt. Viel zu wenig sind beide Geschichten miteinander verzahnt und viel zu kurz ist das Buch, um all die sonderbaren Entdeckungen genauer beleuchten zu können. Die Autorin kratzt in vielerlei Hinsicht leider meist nur auf der Oberfläche und lässt den Leser am Ende mit einigen Fragen zurück. Ich hatte mich auf einen abgeschlossenen einteiligen Jugendroman gefreut - ärgere mich nun aber, dass man ihn nicht doch auf mehrere Bände ausgeweitet und damit beide Geschichten tiefsinniger erzählt hätte. Ich hätte gern noch mehr von Elinor erfahren, die ich irgendwie richtig in mein Herz geschlossen habe.

Und aus all diesen Gründen und obwohl ich die Idee so liebe und die einzelnen Geschichten.. hach ja.... ich gebe 3 Herzen!


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